Noch immer kein Konzept. Kein Bauland mehr in Buchholz

Die Anfrage der FDP-Fraktion im Stadtrat und die Antwort vom Fachdienst Stadtplanung.

Stadt Buchholz i.d.N. Der Bürgermeister Datum: 21.01.2014

Status: Federführung: AZ: Verfasser/Bearbeiter: öffentlich FB 40 -Fachdienst Stadtplanung 40.02/Lo/sp Herr Loginowski

Die mit der DS 11-16/0513 umgedruckte Anfrage der FDP-Fraktion vom 23.12.2013 beantworte ich wie folgt:

1. Trifft es zu, dass eine steigende Nachfrage zum Wohnungsbau in Buchholz nicht mehr abgedeckt werden kann?

Antwort: Ja. Die mittlerweile vorliegenden Ergebnisse des im Rahmen des ISEK beauftragten Wohnungsmarktkonzeptes bilanzieren dies eindeutig. Einer aktuell hohen Nachfrage nach Bauland steht zurzeit kein entsprechendes Angebot gegenüber. Auch die subjektiven Eindrücke im Rahmen des täglichen Geschäfts – durch telefonische oder schriftliche Anfragen nach Baugrundstücken – bestätigen diese Einschätzung. Siehe hierzu auch unter Ziffer 5 der Anfrage.

2. Ist es richtig, dass Nachbargemeinden demgegenüber einen regen Wohnungsbau zu verzeichnen haben, möglicherweise auch wegen des Mangels an Bauflächen in Buchholz?

Antwort: Die Auswirkungen des demografischen Wandels kommen auf alle Kommunen in ähnlicher Weise zu. Möglicherweise ist dies einer der Gründe für die aktuell steigende Baulandbereitstellung in den Nachbargemeinden. Ein direkter Bezug auf die Situation in der Stadt Buchholz lässt sich allerdings nicht zweifelsfrei belegen.

3. Ist es richtig, dass diese Knappheit an Bauland in Buchholz zwangsweise die Baulandpreise nach oben treibt?

Antwort: Die als Anlage 1 beigefügte Entwicklung des Bodenrichtwertes aus der amtlichen Bodenrichtwertkarte zeigt im Jahr 2013 gegenüber den Vorjahren zwar einen leichten Anstieg, das hohe Preis-Niveau der Jahre 2002/2003 wird jedoch nicht erreicht. Insofern lässt sich diese These nicht zweifelsfrei belegen. Möglicherweise ist die Preisentwicklung am Markt aber so träge, dass sich deutlichere Auswirkungen des zu geringen Baulandangebotes erst mit zeitlicher Verzögerung zeigen.

4. Wie hat sich der Trend im Wohnungsbau in Buchholz entwickelt und wie schätzen sie die Entwicklung in der nächsten Zeit – sprich 1 bis 2 Jahren – ein?

Antwort: Mit der DS 11-16/0076.002 wurden dem Rat aktuelle Daten zur Baustatistik in Buchholz übergeben. Neben den Erkenntnissen aus der Baustatistik zeigen dieErgebnisse des Wohnungsmarktkonzeptes (siehe Ziffern 1. und 5.) ebenfalls ausgeprägte Defizite in der Bereitstellung von Flächen für alle Wohnformen. In 2013 scheint der Markt von Mehrfamiliehäusern vermehrt in die Baulücken zu gehen, während der Eigenheimbau angesichts fehlender baureifer Grundstücke erheblich zurück gegangen ist.

5. Welche Maßnahmen haben Sie eingeleitet, um dieser Entwicklung zu begegnen?

Antwort: Im Rahmen des ISEK wurde ein Wohnungsmarktkonzept erstellt, um genau diese Fragestellungen zu untersuchen und Empfehlungen für die weitere bauliche Entwicklung in Buchholz geben zu können. Hierzu wurde auf der Grundlage aktueller Daten die Bestandssituation bewertet und in verschiedenen Szenarien die künftige Einwohner-und Haushaltsentwicklung unter Einbeziehung der aktuellen Erkenntnisse der demografischen Entwicklung eingeschätzt. Auf der Grundlage dieser Daten werden hieraus Empfehlungen für die künftige Baulandentwicklung in Buchholz abgeleitet. In der Sonder-Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Mobilität, Bauen und Ordnung am 29. Januar werden u.a. die bisherigen Erkenntnisse dieser Untersuchung im Rahmen des ISEK vorgestellt.

6. Stimmen Sie zu, dass das Angebot an Wohnungsbau gerade auch für junge Familien ein wichtiges Element in der Zukunftsgestaltung und -entwicklung unserer Stadt bedeutet?

Antwort: Ja. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Überalterung der Bevölkerung und der hiermit verbundenen Auswirkungen auf die kommunale und private Infrastruktur ist das Angebot insbesondere für junge Familien von entscheidender Bedeutung. Hier gibt es einen Bedarf an Eigenheimgrundstücken, der in Buchholz zzt. nicht gedeckt werden kann. Darüber hinaus lassen sich aber in Bezug auf die anhaltende Veränderung der Haushaltsgrößen und Wohnformen weitere Handlungsfelder erkennen, die aktiv begleitet werden müssen, um der steigenden Wohnungsnachfrage ein vielschichtiges, differenziertes Wohnungsangebot gegenüberstellen zu können.