Die Sporthalle der Mühlenschule in Holm-Seppensen ist vermutlich durch Brandstiftung abgebrannt. Schülerinnen und Schüler sowie Sportvereinen fehlt die Sporthalle. Sie müsste dringend gebaut werden. Derzeit herrscht gähnende Leere auf dem Platz. Mann sollte denken, dass die Stadtverwaltung mit Hochdruck an den Plänen für einen Neubau arbeitet. Fehlanzeige, man leistet sich die Petitesse eines Architekturwettbewerbes. Zu den Fakten. Die Sporthalle ist am 12. Mai 2012 abgebrannt. Die Kosten für einen Neubau sind mit 1,8 Mio. € geplant. Turnhallen zählen nicht zu besonderen architektonischen Herausforderungen, dazu gibt es in Deutschland zu viele Schulsporthallen. Eine pragmatische schnelle Lösung schien also möglich. Die neue Stadtbaurätin entschloss sich, einen Wettbewerb auszuschreiben. In dem Gutachtergremium waren beteiligt: Bürgermeister Wilfried Geiger, Stadtbaurätin Doris Grondke, Stadtrat Jan-Hendrik Röhse, der freie Archtitekt Günter Wilkens (Hamburg), Professor Kay Marlow (Hannover), die Schulleiterin Beate Trützschler, Norbert Vietheer von der Arbeitsgemeinschaft Buchholzer Sportvereine sowie acht Mitglieder des Stadtrates.Drei Vorschläge wurden begutachtet, von den Architekturbüros Trapez Hamburg, MRO aus Oldenburg sowie Dohse aus Hamburg. Das Gremiumsentscheidung entschied sich recht deutlich mit 8:3 für Dohse.Das zuständige städtische Gremium, Ausschuss für Schule, Kinder, Jugend, Familie und Senioren war sich schon weniger einig und votierte mit 6:5 für Dohse. Was nachdenklich macht. Karin Isle, Vorsitzende des SV-Halo-Seppensen votierte für den MRO Vorschlag. Er hätte die besseren Lösungen für die Sportlerinnen und Sportler im Gebäude. Die Schulleiterin Beate Trützschler sah es ähnlich, äußerte sich allerdings viel diplomatischer. Ihr ging es offensichlich einzig und allein darum, endlich wieder eine funktionierende Halle für den Sportunterricht ihrer Schule zu haben.Die FDP Buchholz hat vier zentrale Fragen: 1. Warum ein Architekturwettbewerb für eine Standardhalle?2. Was hat der Wettbewerb gekostet?3. Gibt es eine "gute" Sporthalle?4. Welche Verzögerungen wird es geben?5. Wie entwickeln sich die Baukosten?Zu 1.:Architekturwettbewerbe sind sicher wichtig, richtig und sinnvoll – aber nur an Orten/Plätzen, die auch im städtischen Gesamtkontext wichtig sind. Das ist die Mühelnschule sicher nicht.Die Brandstätte am 24. März 2013Die Brandstätte am 24. März 2013Die Lage der Sporthalle ist eher belanglos, liegt in einer Seitenstraße, wird nur von wenigen Besuchern überhaupt wahrgenommen und von Grün verdeckt.Zu 2:Zu den genauen Kosten des Wettbewerbes gibt es keine verlässlichen Informationen. Zu 3.:Frau Trützschler und Frau Isle haben es angedeutet, dass hier die Architektur wichtiger ist als die Funktionalität. Frau Grondke sollte von Mies van der Rohe gelernt haben: Form follows function. Zu 4.:Zum Thema Verzögerungen gibt es keine Informationen. Fakt ist aber, dass der Wettbewerb Zeit gekostet hat. Erst nach dem Entscheid kann das Vergabeverfahren begonnen werden, ein Zeitverlust ist unausweichlich. Unter diesem Zeitverlust haben die Schülerinnen und Schüler und alle Mitglieder der Sportvereine zu leiden. Zu 5.:Die Auskunft der Stadt Buchholz wird sein, dass die Baukosten in Höhe von 1,8 Mio. € eingehalten werden. Wenn also der Architekturwettbewerb Geld gekostet haben sollte, wo kommt das Geld dann her? Wird der Preis für einen Wettbewerb an einer städtebaulich uninteressanten Stellen sein, dass es einen Billigbau gibt? Wir werden das ganz genau verfolgen.Versprochen!FDP Buchholz