Mit Macht zur Macht macht nichts

Achtung! Dies ist eine Spottschrift; denn es gibt schon Stilblüten, wenn es um die Macht geht. Peinlich ist so was allemal, zumal die Beschlüsse auch im alten Aufsichtsrat der Wirtschaftsbetirebe fast immer einstimmig waren – sogar die bezüglich der Kohlkraftwerks-Beteiligung.Nun aber viel Vergnügen mit dem "neuen Stil" der bunten Gruppe, die die Mehrheit im Rat der Stadt sein will:

Gruppenbildung (Bild von http://gruene-buchholz.de/aktuelles/news-detail/article/spd_gruene_und_linke_bilden_gruppe/)(C) Bild: www. gruene-buchholz.de

Da sage noch einer, die neue Mehrheit würde nicht ernst meinen, was sie sage … Zumindest bei dem angekündigten Umgang mit der Macht der Mehrheit im Rat macht die bunte Gruppe richtig ernst. Sagte der Fraktionschef der Grünen, Joachim Zinnecker doch auf der konstituierenden Sitzung des Rates, dass es jetzt vorbei sei, dass „nach den Wahlen nach dem Motto „Wir haben die Mehrheit“ agiert wurde“. Stimmt! Denn zumindest bei den Wirtschaftsbetrieben hat die neue Mehrheit keine Mehrheit nach der Wahl gehabt. Blöd ist das schon, muss man sich bei Genossen, Gutmenschen und Co gedacht haben. Denn dadurch ging der Aufsichtsratsvorsitz an einen Vertreter der alten Mehrheit. Und – ganz blöd – die Position ist auch noch gar nicht so übel dotiert … Was also tun? Ein Eilantrag muss her! Was, wenn der Aufsichtsrat zukünftig aus 13 Kontrolleuren bestünde? Ja, das ist die Lösung! Dann hat die neue Mehrheit endlich auch bei den Wirtschaftsbetrieben die Mehrheit und kann sich mit Macht den Aufsichtsratsvorsitz nehmen! Aber, würde dadurch nicht etwas zu offensichtlich, dass man das mit dem neuen Umgang mit der Macht doch nicht so ernst meint? Und das das „wir haben die Mehrheit“ nur dann als unangenehm, ja sogar anstößig empfunden wird, wenn andere diese Mehrheit und damit die Macht haben? Aber kein Problem. Joachim „Wickie“ Zinnecker hat die Idee: Die Wirtschaftsbetriebe haben doch ein neues Geschäftsfeld hinzubekommen, dann muss man ja auch mehr Kontrolleure haben, ist doch logisch, oder? Gut, dann kommt das als Begründung in den Eilantrag. So hat das ganze zum Glück wirklich nichts, aber auch gar nichts mehr mit irgendwelchen unschicklichen Mehrheitsfragen zu tun. Also nach dem Motto: Mit Macht zur Macht macht nichts? Natürlich: Es ist doch jetzt die gute Macht, Mensch, und nicht mehr die böse der anderen! Außerdem konnte Wolfgang Niesler, seines Zeichens Chef der SDP-Fraktion, gleich mal zeigen, was er unter dem von ihm angekündigten "neuen Stil im Umgang der Politiker untereinander und mit den Bürgerinnen und Bürgern" versteht … Das wäre aber auch wirklich zu blöd gewesen, wenn man das mit dem „wir haben die Mehrheit“ gleich am Anfang verpatzt hätte. Na denn: Gute Macht, äh, Nacht Buchholz.